Adolf Hitlers Aufstieg zur Macht war nicht unvermeidlich. Selbst bis wenige Minuten vor seiner Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 hätte seine Ernennung verhindert werden können. Diese historische Tatsache verdeutlicht die entscheidende Rolle, die Einzelpersonen und ihre Entscheidungen in der Erhaltung oder dem Verlust einer Demokratie spielen können.
Es waren vor allem taktische Absprachen und die Entscheidung von Personen wie Alfred Hugenberg, die Hitlers Ernennung ermöglichten. Der Präsident Paul von Hindenburg hatte mehrfach seine Bedenken gegen eine Alleinherrschaft der NSDAP geäußert. Das zeigt, dass demokratische Institutionen und ihre Vertreter:innen entscheidend sind für die Verteidigung der Demokratie. Doch leider fügte sich Hugenberg und ermöglichte Hitlers Machtergreifung.
Die Weimarer Republik hatte Möglichkeiten, sich zu stabilisieren, aber viele Gelegenheiten wurden nicht genutzt. Nach der Revolution von 1918/19 versäumte es die Sozialdemokratische Partei, tiefgreifendere gesellschaftliche Reformen durchzusetzen. Der Kapp-Putsch von 1920 zeigte, dass weite Teile der Bevölkerung bereit waren, die Demokratie zu verteidigen. Dennoch wurden die Verantwortlichen kaum zur Rechenschaft gezogen. Auch nach dem Mord an Außenminister Walther Rathenau 1922 blieb das Gesetz zum Schutz der Republik zahnlos.
Eine herausragende Lehre aus der Weimarer Zeit ist die Bedeutung von politischen Allianzen und die Gefahr, mit extremistischen Kräften zu kooperieren. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 hätten die Kräfte der politischen Mitte die Wahl eines konservativen Monarchisten verhindern können, wenn sie vereint geblieben wären. Doch die Zerstrittenheit der politischen Linken ermöglichte es Paul von Hindenburg, das Amt zu übernehmen und später Hitler zum Kanzler zu ernennen.
Eine solide Demokratie braucht klare Bekenntnisse ihrer Institutionen und Bürger:innen, sowie den Willen, ihre Grundsätze zu verteidigen.
Die Analyse der Weimarer Republik und ihr Niedergang zeigen, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und die demokratische Ordnung zu schützen. Nur durch aktives Engagement können wir sicherstellen, dass ähnliche Fehler nicht wiederholt werden. Indem wir aus der Vergangenheit lernen, erhalten wir die Fähigkeit, die Demokratie in der Gegenwart und Zukunft zu sichern.