5 unterschiedliche Beiteiligungsmöglichkeiten in einer Demokratie: Protest, Petition, Wahlen, Meinungen teilen in Sozialen Medien bzw. Nachrichtenschreibend

Macht durch Mitmachen: Formen und Facetten politischer Partizipation

Politische Partizipation ist eines der bedeutsamsten Elemente des demokratischen Zusammenlebens. Der Begriff ist allerdings viel komplexer, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Partizipation umfasst eine Vielzahl von Ausprägungen und Ebenen der Beteiligung. Diese Komplexität spiegelt sich bereits in der Varianz der Teilhabe wider, darunter soziales Engagement, politische Aktivität, Teilhabe, Mitgestaltung, ziviler Ungehorsam und Protest.

MEHR ALS NUR EIN KREUZ AUF DEM WAHLZETTEL..

Partizipation beschränkt sich somit nicht nur auf das Wählen gehen. Junge Leute engagieren sich oft im Alltag, sei es in ihrer Nachbarschaft, ihrem Gemeindezentrum oder in der Schule.

Stell dir vor, du bist Teil einer Jugendgruppe, die in deiner Nachbarschaft eine Müllsammelaktion startet. Hier bist du nicht nur ein „Umwelt-Held“, sondern auch ein politischer Akteur! Du beeinflusst die öffentliche Meinung und setzt ein Zeichen für saubere Straßen und Parks. 

Politische Beteiligung beinhaltet, einfach ausgedrückt, alle Handlungen von Bürger*innen, die darauf abzielen, politische Entscheidungen zu beeinflussen.

Kaase und Marsh haben zwei Arten politischer Teilhabe definiert: konventionelle und unkonventionelle1.

Konventionelle Teilhabe ist eng mit Wahlen und dem politischen System verbunden, einschließlich Aktivitäten wie Wahlkampf und Mitgliedschaft in Organisationen. Unkonventionelle Teilhabe umfasst Protestaktionen wie Demonstrationen und Blockaden.

Die Bandbreite an Optionen für politische Beteiligung erstreckt sich somit von der Stimmabgabe bei Wahlen und der Zugehörigkeit zu politischen Parteien bis zu aktiven politischen Maßnahmen und der Beteiligung im digitalen Raum. Wichtig ist allerdings, dass die Freiwilligkeit ein grundlegendes Merkmal politischer Beteiligung in einer Demokratie darstellt2.

WARUM DEINE STIMME ZÄHLT

Partizipation ist nicht nur notwendig für demokratische Entscheidungsprozesse, sondern ermöglicht dem Einzelnen auch persönliche Entwicklung und Selbstverwirklichung3. Eine Demokratie ohne politische Beteiligung ist undenkbar, da sie auf der Regierungsführung durch die Bürger*innen basiert. Ein Auto fährt nicht ohne Räder, und eine Demokratie funktioniert nicht ohne die aktive Beteiligung ihrer Bürger.

Vom Wahlzettel bis zum Twitter-Post, von der Straßendemo bis zum Bürgerforum, die Wege der politischen Partizipation sind so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Und das Beste? In einer Demokratie entscheidest du freiwillig, wie du teilhaben möchtest! Wenn du dich politisch engagieren möchtest, aber keine Lust auf die konventionellen Wege wie Wählen oder Parteimitgliedschaft Abstand hast, gibt es zahlreiche alternative Möglichkeiten zur politischen Partizipation. Hier sind nochmal einige Beispiele:

  1. Petitionen unterschreiben oder starten
  2. An Demonstrationen teilnehmen
  3. Bürgerinitiativen gründen oder unterstützen
  4. Politische Blogs oder Artikel schreiben
  5. An öffentlichen Debatten teilnehmen
  6. An Bürgerforen oder Stadtversammlungen teilnehmen
  7. Lobbyarbeit oder politisches Ehrenamt
  8. Freiwillig in gemeinnützigen Organisationen arbeiten
  9. E-Partizipation durch Online-Umfragen oder Diskussionsplattformen
  10. Politische Bildungsarbeit, z.B. Workshops oder Seminare
  11. Politische Themen auf Social Media diskutieren

Jede dieser Formen hat ihre eigene Wirkung und Reichweite.

Also… auf welche Art möchtest du zur Demokratie beitragen?

Quellen:
van Deth, J.W. (2009). Politische Partizipation. In: Kaina, V., Römmele, A. (eds) Politische Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91422-0_6

Kenner, Steve (2022): (Selbst)Bildung durch politische Partizipation. In: Beutel, W./Gloe, M./Himmelmann, G./Lange, D./Reinhardt, V./Seifert, A. (Hrsg.) (2021): Handbuch Demokratiepädagogik. Frankfurt/M.: Wochenschau Verlag, S. 713-723.

Opp, K. (1985). Konventionelle und unkonventionelle politische Partizipation. Zeitschrift für Soziologie14(4), 282-296. https://doi.org/10.1515/zfsoz-1985-0404

  1. vgl. Opp 1985 S.282. ↩︎
  2. vgl. Kenner 2022: S.715. ↩︎
  3. vgl. van Deth 2009: S.141. ↩︎

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