Künstliche Intelligenz und Demokratie: Der Einfluss von KI auf die politische Partizipation

In einer Ära, in der Technologie einen wesentlichen Einfluss auf unser Leben hat, steht ein Akteur besonders im Rampenlicht: die Künstliche Intelligenz (KI). Mittlerweile wird sie von unzähligen Institutionen, Unternehmen oder Einzelpersonen genutzt, um das Leben zu vereinfachen. Dieser Wandel macht auch vor den Toren der Politik nicht halt. Doch wie beeinflusst die KI tatsächlich die Landschaft der politischen Partizipation und welche Risiken müssen wir beachten?

Zunächst ist wichtig zu erwähnen, dass trotz des technologischen Fortschritts Bürgerinnen ihre eigenen Meinungen bilden und aktiv an der Gesellschaft teilnehmen müssen. Demokratie lebt von aktiven Diskussionen und öffentlichen Debatten, die nicht von KI-Systemen ersetzt werden dürfen.

Wenn KI repräsentative Politikerinnen ersetzt, könnte dies zu einer zunehmenden Passivität in der Bevölkerung führen. Menschen sind möglicherweise weniger motiviert sich einzubringen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie mit Maschinen oder Algorithmen interagieren. Dies könnte dazu führen, dass Bürger*innen weniger Interesse daran haben, sich zu informieren, ihre Meinungen zu äußern oder an Wahlen teilzunehmen, weil sie denken, dass ihre Beteiligung weniger Einfluss hat. In einer Demokratie ist es jedoch wichtig, dass die Menschen aktiv teilnehmen und ihre Stimme einbringen, um eine repräsentative und lebendige politische Landschaft zu erhalten.

Die Medienkompetenz und der Kampf gegen den digitalen Graben sind zudem von großer Relevanz. Medienkompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte kritisch zu verstehen und zu nutzen und der digitale Graben meint die Kluft zwischen denen, die Zugang zu digitalen Technologien und dem Internet haben, und denen, die keinen Zugang haben. Diese Kluft kann aufgrund verschiedener Faktoren wie Einkommen, Bildung, geografischer Lage oder Alter bestehen. In politischen Prozessen kann der digitale Graben dazu führen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen von wichtigen Diskussionen und Entscheidungsfindungen ausgeschlossen werden, da sie nicht die gleichen Zugangsmöglichkeiten zu Informationen und Online-Partizipationswerkzeugen haben. Es ist daher wichtig sicherzustellen, dass alle Bürger*innen die Möglichkeit haben, sich zu informieren und am politischen Prozess teilzunehmen.

Darauf aufbauend ist die Entwicklung eines Bewusstseins und die Reflexion über den Einsatz neuer Technologien unerlässlich. Bürger*innen müssen verstehen wie Technologien wie KI und Algorithmen funktionieren, welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft haben können und wie sie in politischen und sozialen Kontexten eingesetzt werden.

Seit der Einführung der Internetkommunikation spielt die politische Partizipation unter Nutzung von Online-Möglichkeiten eine zunehmende Rolle. Die neuesten Entwicklungen im Bereich von Algorithmen und KI haben neue Möglichkeiten der Online-Partizipation eröffnet, insbesondere in Bezug auf informelle Kommunikation und Echtzeitanalysen des Teilnehmerverhaltens. KI-Tools wie Chatbots ermöglichen jetzt natürlichere, menschenähnliche Gespräche online. Sie können auf Fragen zu politischen Themen antworten oder Vorschläge machen, was die Informationsbeschaffung sehr erleichtert.

KI könnte mit dem richtigen Fundament genutzt werden, um Bürger*innen die Komplexität und Vielfalt möglicher Entscheidungen aufzuzeigen und sie zur Kritik und aktiven Teilnahme zu ermutigen. So wird KI zu einer Ressource für die Bevölkerung und nicht nur für politische Eliten.

Quellen:

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). (2022). Folgen von KI für Demokratie und politische Teilhabe. Abgerufen am 12. November 2023 von https://www.wzb.eu/de/forschung/digitalisierung-und-gesellschaftlicher-wandel/politik-der-digitalisierung/projekte/folgen-von-ki-fuer-demokratie-und-politische-teilhabe

Kersting, Norbert; Radtke, Jörg; Baringhorst, Sigrid (Hg.) (2021): Handbuch Digitalisierung und politische Beteiligung. 1. Auflage 2021. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer VS (Handbuch Digitalisierung und politische Beteiligung).

Berlin Institut für Partizipation. (2022, 22. Juni). Mehr Demokratie mit KI? Die Gefahren und Potentiale von Künstlicher Intelligenz und ihr Einfluss auf Partizipation in der Demokratie. Abgerufen am 12. November 2023 von https://www.bipar.de/mehr-demokratie-mit-ki/


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